Die europäische Lkw-Industrie schlägt Alarm: Laut dem Branchenverband Acea drohen Herstellern in der EU wegen zu langsamer Umstellung auf CO₂-reduzierte Nutzfahrzeuge bald Milliardenstrafen. Nur rund 3,5 % der Neuzulassungen im ersten Quartal 2025 waren elektrisch oder Plug‑in‑Hybrid, während über 90 % weiterhin mit Diesel betrieben werden – weit entfernt von den Zielen der EU, die bis 2030 eine CO₂-Reduktion von 45 % und bis 2035 sogar 65 % vorsehen
Im Rahmen einer Pressekonferenz in Brüssel appellierte Christian Levin, Chef von Scania und Vorsitzender des Acea-Nutzfahrzeug-Ausschusses, an die Bundesregierung: Deutschland müsse Vorreiter bei der Förderung von Elektro-Lkw sein. Gefordert werden Steueranreize für Diesel-Fahrzeuge, ein deutlicher Ausbau der Ladeinfrastruktur für schwere Elektromobile sowie finanzielle Anreize ähnlich denen, die Pkw-Herstellern bereits eingeräumt wurden
Die Bundesregierung steht nun unter Druck, diese Forderungen aufzugreifen und die Klimaziele mit politischem Nachdruck zu unterstützen. Sollten die EU-Vorgaben nicht erfüllt werden, droht der Industrie nicht nur hohe Strafzahlungen, sondern auch Wettbewerbsverlust im europäischen Markt – mit weitreichenden Folgen für Transport, Logistik und Arbeitsplätze in Deutschland. Ein rasch umzusetzender Maßnahmenkatalog erscheint damit dringender denn je.